Marksteine für Bildung mit Freude und Lernen ohne Schulzwang

1. Juli 2008

70 JAHRE SCHULZWANG: IN FÜNF TAGEN IST ES SOWEIT …

Filed under: Connecting, Umfrage — Schlagwörter: , , , , , — eljascha @ 9:10 am

We could all write a post about how our lives would be if homeschooling were legal, free, open, accepted. How legalising homeschooling would strengthen families and communities. About what we would be able to do together if we weren’t scared and working ‚underground‘.

Dies ist eine der diversen Ideen zum Schulzwang-Gedenktag.

Zielgruppen:

  • diejenigen, die in Deutschland bereits Bildung ohne Schulbesuch praktizieren (die Kinder und Jugendlichen, die sich so bilden, und die Eltern, welche diese Art der Bildung bereits begleiten)
  • diejenigen, die dies gerne tun würden, wäre es legal oder hätten sie eigene schulpflichtige Kinder
  • Pädagogen (LehrerInnen, ErzieherInnen), welche lieber institutionsfrei die Entfaltung und das Lernen von Kindern und Jugendlichen begeliten würden
  • Anbieter von Materialien und Kursen aller Art, welche das Lernen und allgemein die Bildung von Kindern und Jugendlichen betreffen
  • wer immer sich angesprochen fühlt, einen ernsthaften Beitrag dazu zu verfassen (Visionen zu Bildung in Freiheit …)

Beiträge dazu werden bis Sonntag, den 7. September 2008, gesammelt. Sie sollen dann zum Internationalen Tag der Bildungs-Freiheit, welcher am 15. September 2008 gefeiert wird, veröffentlicht werden. Die Veröffentlichung erfolgt auf Wunsch anonym oder unter Angabe des Namens der jeweiligen Autoren.

Mitmachen können auch Betreiber von Websites oder Blogs, indem sie einen entsprechenden Beitrag auf ihrer Seite veröffentlichen und eine Verlinkung dazu ermöglichen.

Beiträge und Links zu dieser Aktion bitte an folgende Email senden oder das Kontakt-Formular im Impressum nutzen.

Schon im Voraus herzlichen Dank allen, die sich daran beteiligen werden!

4. Juni 2008

MORGEN IST WELT-UMWELTTAG

Filed under: Kommentar — Schlagwörter: , , , — eljascha @ 12:31 pm

Welt-Umwelttag – ein Kommentar:

Bachlauf im Frühling

Foto: PIXELIO / Löwenzahn

Morgen ist Welt-Umwelttag. Dieser wurde am 5. Juni 1972, dem Eröffnungstag des ersten Weltumweltgipfels in Stockholm, erstmals offiziell vom United Nations Environment Programme (UNEP – Umweltprogramm der Vereinten Nationen) ausgerufen. Das Motto des diesjährigen Welt-Umwelttages lautet „Eine Natur – eine Welt – eine Zukunft“. Erinnert werden soll vor allem daran, wie wichtig die Vielfalt an Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten für die Zukunft menschlichen Lebens auf unserem Planeten ist.

Eine Vielfalt an Lebensräumen und eine Vielfalt an Lebensweisen bedingen sich gegenseitig, da Lebensweisen idealerweise an die vorgegebenen Bedingungen von Lebensräumen angepasst sind. Ganz im Widerspruch dazu stehen Bestrebungen, welteinheitliche Standards in Bezug auf Schule und Ausbildung als wünschenswerte Ziele zu proklamieren, ebenso wie durch Globalisierung gleichgeschaltete und vereinheitlichende Wirtschaftssysteme und die Abschiebung ganzer Generationsgruppen in künstlich geschaffene Räume. Immer früher und immer umfassender werden Kinder Institutionen anvertraut und es ihnen somit immer mehr unmöglich gemacht, in natürlichen Lebensräumen aufwachsend unmittelbaren Zugang zu den Anforderungen der sie umgebenden Lebensräume zu entwickeln. Immer öfter und immer vollständiger werden Senioren in Institutionen abgeschoben und damit ihre Lebenserfahrung und Weisheit den nachfolgenden Generationen vorenthalten.

In meiner Kindheit und Jugend waren wir viel im Wald unterwegs, wenn eine erwachsene Person Zeit hatte, mit uns aus der Stadt heraus in die Wälder zu fahren, und das kam recht häufig vor. Und in den Ferien strolchten wir – eine kleinere Gruppe von Kindern – durch Wiesen und Gebüsch, Hänge hinauf und hinunter, Wasserläufe entlang zu Schlämmlöchern und Kiesgruben, wo wir in der glühenden Sonne und bei Regen und Wind spielten und bizarres Holz, ausgefallene Steine, Tiere, Pflanzen und essbare Beeren entdeckten.

Mit meinen eigenen Kindern saß ich oft an schönen Tagen im Park an idyllisch angelegten Orten oder fuhr mit ihnen auf dem Fahrradsitz oder im Fahrradanhänger in die unsere Stadt umgebenden Wälder, solange sie noch jünger waren. Oft war es eine Idylle, die sich uns als einzigsten Gästen darbot. Staubig-sandige Spielplätze lockten mich viel weniger, nicht einmal, wenn sie zu den üblichen Schulzeiten still und ausgestorben da lagen. Mancher Spielplatz schreckte mich regelrecht ab, so zum Beispiel einer in einem der Stadtteile unserer Stadt, direkt neben einer Schule, der nur „Spiel“geräte aus Metall auf leblosem Untergrund darbietet.

Umwelt, an die wir am Welt-Umwelttag erinnert werden, ist nicht jeder beliebige Lebensraum, sondern das, was man als „grüne Lebensräume“ bezeichnen könnte. Unter grünen Lebensräumen stelle ich mir eine natürliche oder auch eine künstlich angelegte, ästhetischen Ansprüchen entsprechende Umgebung vor. Auch Nutzgärten, landwirtschaftliche Flächen, sofern es sich nicht um quadratkilometerweise Monokulturen handelt, und Brachflächen, auf denen die Natur wieder die Oberhand über die Reste menschlicher Eingriffe in die Natur erlangt, gehören sicherlich in diese Kategorie.

Doch all das wahrzunehmen und zu genießen brauche ich auch die Zeit und Muße, mich dorthin zu begeben und mich in diesen Umgebungen inspirieren zu lassen. In einer Welt, in der zum Überleben 60- oder 80-Stunden Arbeitswochen immer mehr zur Tagesordnung gehören, in der die Mobilität für viele (in verstädterten Regionen lebende) Menschen durch nicht mehr erschwingliche Reisepreise stark eingeschränkt wird und in der die Massen sich an jeweils gleichen Sonn- ud Feiertagen und zu identischen Ferienzeiten aufmachen, um „Natur“ zu erleben, ist das kaum mehr möglich. Ob ein einmal jährlich stattfindender Welt-Umwelttag dazu beitragen kann, diese komplexen Zusammenhänge bewusst zu machen und eventuell sogar zur Entwicklung einer anderen Art von Lebensweise beizutragen, mag dahin gestellt sein. Jedenfalls aber ist ein solcher Tag ein Markstein, um sich mit diesem Themenkomplex auseinander zu setzen.Seerose in tintenblauem Wasser

Im Trubel des Alltags und des „normalen“ Lebens gehen solche Tage wie der Welt-Umwelttag gerne unter. Mir ist jedenfalls erst durch die Einrichtung dieses Blogs bewusst geworden, wie viele und verschiedene und oft sogar internationale Gedenk- und Aktionstage es gibt. Es könnten die Feiertage einer laizistischen Gesellschaft sein, doch das hieße unter anderem, den Menschen an diesen Tagen das Abstandnehmen von Erwerbsarbeit, Schule und Ausbildung zu ermöglichen.

Foto: PIXELIO / Helga Schmadel


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